OLMA Sonderschau

Berge oder Seen? Wiesen oder Wipfel? High-Tech oder Tradition? In Graubünden sind das keine Entweder-Oder-Fragen. In seiner auf- und anregenden Vielfalt präsentiert sich der Kanton Graubünden ab dem 13. Oktober an der OLMA 2022 in St. Gallen. Wie in jedem Jahr gibt die größte Publikumsmesse der Schweiz – erwartet werden rund 350.000 Besuchende – einem ausgewählten Kanton für die Dauer von elf Tagen eine Bühne für eine Sonderschau. Erstmals seit 2003 bekommt Graubünden wiederum die Gelegenheit, die 950 Quadratmeter große Ausstellungsfläche mit den Geschichten zu bespielen, die Natur, Kultur, Historie, Arbeiten und Leben des Kantons erzählen. Doch wie bringt man mehr als 7000 Quadratkilometer Alpenland, Flüsse, Täler, drei Sprachen und die multikulturelle Gegenwart der knapp 201.400 Einwohner in einer Messehalle unter? Für eine Antwort auf diese Frage übersetzt die Gestaltung von Daniel Huber Architektur + Design aus Landquart zusammen mit dem Content von Projektcoach Martin Renner das offene Motto „aifach gspunna“ auf ganz bündnerische Art: Der Kanton empfängt seine Gäste auf einem Dorfplatz, dessen Mitte einem eigens für die Sonderschau entworfenen Brunnen gehört. Der sechs Meter lange, schmale Wasserlauf wird von zwei präzise choreografierten, bogenförmigen Strahlen im steinernen Fenster an der Stirnseite gespeist. Während die lange Brunnenfassung aus Lärchenholz besteht, kam für das Fenster heller Naturstein aus Vorkommen in Graubünden zum Einsatz: Andeer Granit, Valser Quarzit und Gneis aus dem Calancatal. Ein schönes Detail für den zweiten Blick: In den beiden Wasserstrahlen lassen sich die Hörner des Steinbocks aus dem Markenlogo vom Kanton Graubünden wiedererkennen. Wie im wahren Leben gehört der Dorfplatz den Menschen. Das Kommen, Gehen und Verweilen wird von den architektonisch verschachtelten Kuben im Sinne der engen Häuserstruktur der Bündner Dorfzentren gerahmt. Sie sind gefüllt mit den Geschichten und Häusern der Menschen. Eben das Leben eines typischen Bündner Bergdorfs mal offen im Feld, mal verschachtelt in einen Berghang eingefügt. In drei Themen-Pavillons lässt sich Graubünden aus ganz unterschiedlichen Perspektiven erleben. Während sich Pavillon 1 der erhabenen Natur und Landschaft des Kantons widmet, stellen sich im Pavillon 2 gleich nebenan in Graubünden ansässige Forschungs- und Bildungsinstitutionen vor, die nicht nur hier auf der OLMA gute Nachbarn in den vielen Landwirtschafts- und Handwerkerbetrieben haben, die sich im rückwärtigen Bereich mit einer kleinen Schauwerkstatt präsentieren. Pavillon 3 ist einem virtuellen Dialog prominenter Bündnerinnen und Bündnern vorbehalten. Dort kommen der Schriftsteller Arno Camenisch, die Schauspielerin Tonia Maria Zindel, der Skiexperte des Schweizer Fernsehens Marc Berthold und die Musikerin Marie Louise Werth in einer aufwendig produzierten 3D-Inszenierung miteinander ins Gespräch – über Gott, die Welt und Graubünden.

Mit Herz und Tiefsinn wurde das Wesen Graubündens in seiner ganzen Vielfalt und Schönheit, voller Emotionen und persönlichen Botschaften und Begegnungen gezeigt. Die unbekannten Perlen und vielfältigen Kulturen aus dem Kanton der 150 Täler begeisterten die Besuchenden. Persönliche Begegnungen, eindrückliche Botschaften und starke Bilder boten einen unvergesslichen Bündner Auftritt.
Martin Candinas, Nationalratspräsident

Frisch, frech und herzlich - so wie man den Kanton Graubünden kennt und liebt. Mit seiner Themenvielfalt, dem gelungenen Spagat zwischen Tradition und Zeitgeist und der mutigen wie humorvollen Umsetzung hat der Gastkanton Graubünden die Besucher:innen und die Verantwortlichen der OLMA gleichermassen begeistert. Den Projektverantwortlichen ist ein Auftritt gelungen, der eine echte Bereicherung für die 79. Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung dargestellt hat. Die Zusammenarbeit war äusserst angenehm und professionell. Gerne wieder.
Christine Bolt, Direktorin OLMA Messen St. Gallen

Standort: St. Gallen Bauherrschaft: Kanton Graubünden Realisiert: 2022 Architekturleistung: Konzept, Innenarchitektur, Ausführungsplanung & Realisierung Auszeichnung: Xaver Award